Freitag, 18. Januar 2013

Alice im Winterwunderland

Am 24.12., also Heilig Abend, flig ich von Montréal nach Calgary, um mich dort mit Stephanie zum Auftakt unserer gemeinsamen, 2-monatigen Reise zu treffen.
Die Übernachtung haben wir über airbnb.com bei unserem Host Marc gebucht. Schwer bepackt kam ich vom Flughafen in der gesuchten Straße an und plötzlich hoppelte ein kleiner weißer Hase mit schwarzen Spitzen an den langen Ohren vor mir auf  die Straße. Als er dann genau zu dem Haus hüpfte, zu dem ich auch wollte, wartete ich eigentlich nur darauf, dass ich in ein tiefes Loch falls (oder eben auf dem vereisten Gehweg ausrutsche). Zum Glück ist weder das eine noch das andere passiert und ich kam heil an.

Die nächsten Tage verbrachten wir mit Planen, Buchen und etwas Stadterkunden. Unser Gastgeber organisierte kurz vor Silvester eine Sushi-Party und wir konnten selbst Sushis rollen und Glückskekse backen. Sehr lustig und sehr viele nette Kanadier kennen gelernt.

Johnny!!!
Silvester selbst haben wir in der Stadt am Olympic Plazza mit tausenden anderen gefeiert. Wir kamen durch Zufall an besonder Bändchen, die uns einen Platz in der ersten Reihe zum großen TV-Spektakel sicherten. Es traten kanadische Musikgrößen wie Johnny Ried, Serena Rider, Victoria Duffield und Massari auf (sollte euch keiner der Namen was sagen, dann geht es euch wie uns!).
Steph und ich an Silvester
Abgesehen von dem stundenlangen Warten in der Kälte und dem wirklich mickrigen Feuerwerk, hatten wir ordentlich Spaß, denn so nah an der Bühne war ich noch nie und die Leute machten eine wirklich gute Show.
















Am 2. Janaur ging es dann endlich in die Rocky Mountains! Der erste Stopp war Banff. Das Hostel war voll mit jungen Leuten (um nicht Kinder zu sagen) und war sehr auf Party ausgelegt.
Das Highlight dort war das Skifahren (ok, ich fahr Snowboard). Wir hatten den wohl besten Tag seit Wochen erwischt. Strahlend blauer Himmel, den besten Schnee den ich jeh erlebt habe und tolle Pisten!
Am Tag danach machten wir noch zwei Touren mit. Die erste war  eine Busfahrt zu den schnönsten Aussichtspunkten rund um Banff, die zweite ging zu einer Schlucht mir gefrorenen Wasserfällen. Besonders die zweite Tour war spitze!
































Aufdringliches Reh mitten in der Stadt. Wollte uns unser Gemüse direkt aus der Tüte stehlen!



 Am Abend kamen wir dank der zwei Kanadierinnen in unserem Zimmer auch noch zum Après-Ski und am nächsten Tag zu einer Mitfahrgelegenheit nach Lake Louise.
Dort hatten wir wieder im HI Hostel reserviert - dieses war besonders schön mit gemütlichem Aufenthaltsraum rund um einen offenen Kamin. Auch die Leute waren super. Gleich am ersten Abend haben wir beim Marshmallow grillen an Lagerfeuer mit etlichen Leuten geredet.
Die meiste Zeit verbrachten wir auch hier wieder wortwörtlich im Schnee. Wir haben uns wie die kleinen Kinder in den Schnee geworfen und Schneeengel gemacht, Schnee von den Bäumen geschüttelt und uns darunter begraben lassen...
Die letzte Station in den Bergen war dann Jasper, wieder im dieses Mal sehr rustikalen HI Hostel (sorry für die Schleichwerbung, aber sonst gibt es dort keine anderen Hostels). 30 Betten stehen in einem Raum, es gibt kein WLan und zur Stadt sind es 7 km. Trotzdem war es toll, da wir kostenlos Schneeschuhe ausleihen konnten und rund ums Hostel und auch um die Stadt durch den Schnee stampfen konnten.

Auch hier half uns wieder ein Mal ein Kanadier indem er uns mit nach Edmonton nahm und bis vor die Haustür unserer Gastgeberin Cathy (Schwester einer der Sushi-Partygäste, die sich bereit erklärt hatte, uns auf ihrem Boden schlafen zu lassen) fuhr.

Hier muss ich noch extra erwähnen wie super nett die Kanadier sind. Bisher war wirklich jeder sehr freundlich, hilfsbereit und erhlich interessiert an den verrückten Deutschen, die extra zu ihnen in die Kälte kommen.

So auch Aaron. Aaron ist PhD-Student an der University of Alberta in Edmonton und leidenschaftlicher Jogger. Außerdem hilft er gerne verirrten Touristen... wie wir. Wir trauten uns erst nicht ihn anzusprechen, weil er ja Mitten im Training schien. Aber wir taten es trotzdem und bekammen tolle Hilfe. Aaron lief mit uns mindestens eine Stunde, ließ sich auf einen Kaffee einladen, lud uns wiederum auf Doughnuts ein, gab uns eine Uniführung, ließ uns seinen PC benutzen, lud uns zu sich nach Hause als Couchsurfer ein und furh uns dann auch noch zu unerem Nächsten Couchsurfing-Host Bruce. Wahnsinn!

Dann sind da noch Cathy und ihre Eltern. Bei Cathy durften wir ja zwei Nächte übernachten. Als die Eltern kurz vorbei schauten, wurden wir zu chinesischem Dim Sum eingladen und dann noch in die größte Mall Kanadas gebracht (dort gibt es sowohl einen Vergnügungspark als auch ein Spaßbad!).

Zu guter letzt noch Bruce und Joan Sinclair, unsere ersten wirklichen Couchsurfing Hosts.
Die beiden sind ein Paar in ihren 60ern. Bruce ist Pilot und Joan sitzt leider wegen MS im Rollstuhl. Jedenfalls luden die beiden uns zum essen ein, ließen uns in ihrem Haus wohnen und Bruce brachte uns zum Flughafen. In den beiden Tagen bei ihnen hatten wir ständig etwas zu tun (z.b. einem elektrischen Rollstuhl durch das Kaufhaus hinter her rennen und Einkäufe tragen) und tolle Geschichten zu hören.

All den lieben Kanadieren hiermit ein großes Dankeschön!

Jetzt gilt es zu sehen ob die US-Amerikaner in dieser Hinsicht ähnlich sind: wir beginnen unseren Roadtrip durch Kalifornien!

Sonntag, 30. Dezember 2012

Das Semester ist vorbei... Vive la neige!

Nach gefühlten 100 Abgaben und Klausuren war das Semester am 21.12. endlich vorbei!
Was mir sehr gut gefallen hat, war die Nähe zu den Profs. Von einer Dozentin wurden alle mit einer umarmung verabschiedet, den anderen hätten wir jederzeit auf seine privaten Handynummer erreichen können. Auch die Kursgröße von etwa 30 Personen, war echt angenehm.
Das Niveau ist in etwa vergleichbar mit der TU, der Stoff ist einfacher und weniger breit, dafür befasst man sich sehr intensiv mit einem Thema. Der Arbeitsaufwand war definitiv mehr, da etliche Präsentationen und Abgaben unter dem Semester anstanden. Gruppenarbeit ist außerdem ein wichtiger Faktor. Was mich daran stört, ist die Abhängigkeit von seinen Gruppenmitgliedern. Es gibt eben eine Gruppenbewertung und individuelle Arbeit geht dabei unter.

Zum Glück blieb neben der Uni genügend Zeit für andere Aktivitäten, wie zum Beispiel ein letzter Ausflug nach Québec und Montréal.

Melin und Elisabeth beim ersten Anstieg
Wir drei Mädels (Elisabeth, Melina und ich) haben uns ein Auto geliehen und sind von Québec in den Park Jacques-Cartier zum Schneeschuhwandern gefahren (mit kleinem Zwischenstopp im Outdoor-Laden für Wanderschuhe). Eine etwa 8km lange Strecke haben wir in etwa 3,5h überwunden. Das ganze war echt anstrengend, zumal wir nicht trödeln konnten, da wir innerhalb der Öffnungszeiten noch unsere Schneeschuhe wieder zurück bringen mussten. Ok, wir haben leicht überzogen, aber geklappt hat es trotzdem.
Am Abend waren wir dann bei Meike (einer Deutschen, die Melina und ich in Tadoussac kennen gelernt haben) zur Cookie-Party eingeladen. Dafür und für die Übernachtung vielen Dank!
























Am nächsten Morgen ging es dann weiter zum Park Mauricie. Dort wanderten wir eine schöne Stecke durch den Schnee und hatten immer wieder eine tolle Aussicht auf verschiedene Seen. Mit dem Wetter hatten wir mal wieder Glück (-10°C aber ab und zu mal Sonne und vor allem trocken).





















Am Abend trafen wir dann noch ein Haufen Mädels im Hostel in Montreal. Leider waren wir einfach zu müde um mit ihnen Feiern zu gehen... am Abend danach gingen wir jedoch ins Café Campus zu den Ballerina-Dieben ;)

Ein toller Abschluss für ein tolles Semester und ein noch besserer Auftakt für meine weitere Reise!

Mittwoch, 28. November 2012

Freedom Trail und Hexenverfolgung

Bevor hier die Prüfungsphase beginnt, musste noch ein größerer Ausflug sein.
Darum ging es am Samstag (17.11.) um 7 Uhr los. Zu fünft im Mietwagen fuhren wir über die amerikanische Grenze (inkl. Geschichtsstunde beim Chef des Grenzpostens) und dann 3h weiter nach Boston oder genauer gesagt nach Cambridge. Dort leigen die beiden Elite-Unis Harvard und MIT.
Den Harvard-Campus erkundeten wir mit einer Führung, die von einer Studentin geleitet wurde. Alles war "amazing" und "magnificent", aber sie konnte wirklich mitreißen und endlich lief es mal anders herum: ich hab das meiste verstanden und konnte es den Franzosen und Schweizern erklären ;)




Wir liefen jedenfalls die ganze Strecke von Harvard zum MIT und dann weiter nach Boston. Dort suchten wir uns ein gemütliches Café und wärmen uns auf. Anschließend ging es zurück zu unserem Auto, das auf einem Park and Ride Parkplatz stand. Unser Hotel war etwas außerhalb und daher auch bezahlbar. Cindy und Anne-Sophie wollten dann noch den Pool ausprobieren. Fred, Sabrina und ich hatten Hunger und gingen in der Nähe essen. Den Mädels brachten wir dann ganz amerikanisch was vom Drive Thru mit.















Am Sonntag war dann Boston selbst an der Reihe. Gemütlich liefen wir den Freedom Trail ab mit allen historischen Gebäuden mitten in der modernen Stadt. Gleich am Anfang machten wir einen Abstecher in eine Kirche, in der es gerade Kaffee und Kuchen gab… Besonders schön waren die Markthallen, wenn auch eine praktisch nur aus Fastfoodläden bestand. Danach ging es vorbei am mindestens dritten Friedhof weiter durch Little Italy zur USS Constitution, dem ältesten, schwimmenden, noch offiziell im Dienst befindlichen Kriegsschiff (oder so ähnlich).







 

















Die letzte Station auf dem Freedom Trail, den Obelisken, schauten wir uns nur aus der Ferne an… wir hatten einfach zu sehr Hunger. Diesen stillten wir in den Markthallen. Danach ging es nach leider schon im Dunkeln nach Beacon Hill. Einem total schönen alten Viertel. Abendessen gab es im Hotel. Ganz klassisch mit Fastfood wieder vom Drive Thru…
Cindy, Anne-Sophie, Sabrina, ich und Fred






Anne-Sophie, Sabrina, Fred, Cindy und ich













Den Montag begannen wir in Salem. Dort fanden vor keine Ahnung wie viel hundert Jahren Hexenprozesse statt. Die Stadt liegt schön am Meer und wir machten einen schönen Spaziergang. Sonst gab es eigentlich nur irgendwelche Touri-Fallen, die als Hexenmuseen getarnt waren (nur das Peabodymuseum ist ein wirkliches Museum, aber das war zu). Der letzte Halt der Tour war dann die Outlet-Mall… mein Schrank ist voller, der Geldbeutel leerer…

Sonntag, 25. November 2012

Rundreise

Mit etwas Verspätung kommt jetzt endlich der Eintrag zu meiner Rundreise durch Québec und Ontario. Ich war gemeinsam mit Jasmin und Thomas Ende Oktiber (ja ist wirklich schon lange her) unterwegs.
Unsere Stationen waren:
  • Montréal
  • Québec
  • National Park Jaques-Cartier
  • Ottawa
  • Toronto
  • Niagara Fälle
 Am Samtag gegen Mittag habe ich Jasmin vom Flughafen Montréal abgeholt, um dann schnell einzuchecken und noch etwas vom Tag zu haben. Gegen Abend kam dann Thomas mit dem Zug aus New York an.
Am nächsten Morgen machen wir uns dann auf die große Sight-Seeing-Tour: Mont Royal, Downtown, Hafen, Parc Jean-Drapeau, Olympiapark.



Rennstrecke


Olympiapark
 Am Abend waren wir dann ziemlich k.o. und haben ganz gemütlich gegessen und blieben noch bis zwölf wach, um Jasmin zu ihrem Geburtstag zu gratulieren.



Zu Jasmins Geburtstag ging es dann zum tollen Brunch zur "Glucke" wieder mit Pancakes, Ahornsirup und so weiter. Danach mussten wir zum Flughafen den Mietwagen abholen (3er BMW!) mit dem wir dann auch gleich noch mal auf die Formel1-Strecke mussten. Dann gings auch gleich nach Québec mit einer ersten kleinen Tour durch die Altstadt. Am zweiten Tag dort stand auch weider die Altstadt an mit den schönen fast europäischen Gassen, dem tollen Hotel etc. an. Kulinarische Highlights wie Poutine (Pommes mit Käse und Bratensoße) und Biberschwänze (süßer, frittierter Teig mit allen möglichen Toppings). Außerdem machten wir eine Tour durch das Parlament Québecs mit.

 


Nach einem sensationellen Frühstück in unserem "Gîte" gings dann weiter zu den Wasserfällen Montmorency und anschließend in den Park Jaques-Cartier. Dort wanderten wir drei Stunden auf dem "Wolfsweg" mit tollen Aussichtspunkten und bei bestem Wanderwetter.
















  











































Am Abend fuhren wir dann wieder nach Montreal, damit die Strecke am Tag danach (nach Ottawa) nicht zu lange ist.
Auch Ottawa hat für Touristen wie uns einiges zu bieten. In gut 3 Stunden liefen wir einmal durch das ganze Regierunsviertel und entlang des Flusses, wir waren ja schließlich in Kanadas Hauptstadt.

ebenfalls Parlament
Parlament (irgendwie erinnert mich das an was....)
 


Parlament von der anderen Flussseite aus

Museum of Civilizations















Am nächsten Morgen ging es dann auf die längste Etappe nach Toronto. Dort verließ uns unser Glück mit dem Wetter und es war eigentlich nur noch am Regnen, Sturm Sandy sei Dank. Ein paar Highlights haben wir uns trotzdem angeschaut (mit einigen Pausen zum Aufwärmen), sprich Downtown, Chinatown und dann auf zum 3-Gänge-Luxus-Menü oben auf dem CN Tower. In einer guten Stunde dreht sich das Resaturant einmal um die eigen Achse und wir hatten trotz Regen eine tolle Aussicht auf die Stadt. Das Essen war sensationell plus der Preis um hoch zu kommen war inberiffen (Essen muss man ja so oder so...).









































Der letzte Stopp waren dann die Niagarafälle. Hier war das Wetter relativ egal, nass wird man durch die Gischt so oder so ;)